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Autor: Sandra Stucki

Kaffeeverarbeitung

Nach dem Pflücken werden die Kaffeekirschen gewogen, damit genau aufgeschrieben werden kann, wer wieviel gepflückt hat. Das Tagessoll bei einer guten Ernte ist 120 Libras, wenn es wenig Kaffee hat, wird das Tagessoll tiefer gesetzt.
Nach dem Wägen kommen die Kirschen in einen grossen Tank, in dem sie gewaschen werden und die überreifen Kirschen nach oben geschwemmt werden. Diese schwimmen, weil sie leichter sind als die guten Kirschen.Es ist wichtig die überreifen Kirschen auch zu sammeln, und nicht einfach am Boden lasse, damit es weniger Brocas (Kaffeebeeren Bohrer Käfer) gibt

Danach werden die Kaffeebohnen von der Kirschhaut getrennt und in einen Tank gelegt, für die Fermentation.
Die Fermentation ist der Prozess, der die Mucilage von der Bohnen löst. Verschiedene Fermentationszeiten haben auch einen Einfluss auf den Geschmack.
Am nächsten Tag werden die Bohnen gewaschen und auf die Betten gelegt. (Cama africana).

Dabei wird die restliche Kirschhaut und schlechte Bohnen aussortiert. Das Aussortieren der schlechten Bohnen wird in jedem Stadium der Trocknung gemacht. Ganz frisch ist es am einfachsten.
Die Kaffees trocknen ca. 12 Tage auf eine Feuchtigkeit von 11%. Das trocknen sollte nicht zu schnell gehen, da sonst im Inneren der Bohne zu viel Feuchtigkeit bleibt und so das äussere aufspringen kann.

Bei Honey Processing werden die Kaffeekirschen gepulpt und die Bohnen danach direkt auf die Betten gelegt. Auch bei diesem Prozess werden die schlechten Bohnen und die restliche Kirschhaut aussortiert.

Wichtig ist bei Trocknungsvorgang, dass die Kaffees stetig gewendet werden, damit es eine gleichmäßige Trocknung gibt. Die Bohnen nahe am Rand trocknen meist schneller als die in der Mitte. Der Trocknungsraum (Secadero) sollte dabei nicht zu heiß und gelüftet sein, da sonst die Feuchtigkeit im Raum bleibt und das Trocknen erschwert wird.

Jose und Henrry beim Wägen
Jose am waschen
frischer gewaschener Kaffee
Honey ein Tag alt. Mit einem Rechen kann der Kaffee gut gewendet werden
Die Kaffees trocknen in Betten. Hier ein gewaschener und zwei verschiedene Honey

Besuch auf der Finca Maputo

Seit einer Woche bin ich in Ecuador. Und schon ein paar Tage auf der Finca Maputo und im Secadero.
Dieses Jahr gibt es eine kleinere Ernte als die Jahre zuvor, denn es wurden letztes Jahr viele Pflanzen erneuert und neu gesetzt.
Dazu macht Henrry bei vielen Pflanzen Poda Calavere und Recepa.

Poda Calavera ist das schneiden der Äste. Die Äste werden gekürzt so das maximal 30cm lange Äste am Stamm bleiben. Dieser Schnitt ergibt nach 2 Jahren wieder eine Ernte.

Recepa ist das Schneiden vom ganzen Stamm. Er bleibt ca. 30-40cm vom Boden stehen und die Pflanze produziert nach 3 Jahren wieder.

Das erste Mal, als Henrry die Pflanzen so stark zurückgeschnitten hat, war es nicht einfach, denn hier in Ecuador blühen die Bäume ständig und es hat immer eine kleine Ernte, so war er nicht sicher ob dies mit dem zurückschneiden eine gute Idee ist. Nun haben sie aber gute Erfahrungen damit gemacht.
Das Wetter war bis jetzt auch nicht so gut, doch seit dem ersten Juli ist auch hier Sommer. Vielleicht sogar bis im August, ohne Regen und Gewitter. Früher war hier ab Juni immer warm und sonnig, sagt Verena. Auch hier hat sich das sehr verändert.
Dafür bleibt etwas Zeit für Experimente. Zum Beispiel verschiedene Fermentationen ausprobieren oder auch das Produzieren von Cascara. Wir haben am Donnerstag verschiedene Trocknungsmethoden der Cascara degustiert und eine für besonders gut empfunden.
Nun trocknen wir die Pulpa vom SL28. Diese ist besonders süß.
Henrry und Verena haben in diesen Jahren so viel über Kaffee gelernt und es ist immer sehr spannend mit beiden über die Produktion das Leben und über Kaffee zu sprechen. Ich lerne so viel und bin immer wieder aufs Neue fasziniert von diesem Produkt.

Im Secadero werden die Kaffees getrocknet und aussortiert.
Kaffee im Pergament und Cascara, die getrockneten Schalen der Kaffeekirsche
Im Lote Typica, viele reife Kaffeekirschen.

Einschlaufen der Reben


Letzte Woche haben wir die Reben in die Drähte gespannt. Wir sind etwas spät, doch hat alles gut funktioniert. Die Blüte der Reben ist schon am blühen, es duftet wunderbar!
Wir halten unsere Reben sehr luftig, das heisst, wir entfernen eher mehr Blätter, damit sich keine Pilze zwischen den Blätter bilden können.
Die jungen, neu gepflanzten Reben haben alle überlebt. Bei diesen wird uns Markus noch zeigen was wir in den ersten Monaten machen müssen.
Es macht sehr viel Freude in den Reben zu sein.

Die Triebe wachsen wie sie wollen. Durch das Einschlaufen schafft man ein bisschen 《Ordnung 》
Die Triebe halten sich an den Drähte fest.
Die Blüte, der Duft ist wunderbar
Auch unsere jungen Pflanzen haben die erste Zeit gut gemeistert

Laubarbeiten bei den Reben

Sobald die Triebe der Rebstöcke mit astreiben beginnen, fängt man mit den Laubarbeiten an.
Da ich letztes Jahr bei Stephan Herter dabei war, wusste ich was ich zu tun habe.  

Die Triebe am Stamm werden entfernt, da sie keine Trauben bilden.
Auch am Kopf vom Rebstock muss ausgedünnt werden damit die Triebe genügend Luft haben und sich keine Pilze bilden können.
Bei der Fruchtrute werden die unteren Blätter der Triebe entfernt und die Doppeltriebe. (Man bricht den schwächeren Trieb aus, der aus der gleichen Knospe wächst, weil der dem zweiten Trieb zu viel Energie raubt.)

Bei unseren jungen Reben gibt es erst mal nicht so viel zum Ausbrechen, doch sind wir da am Jäten und Schauen das um die Pflanze nicht zu stark Unkraut wächst.

Diese Triebe werden entfernt, weil sie den Trieben mit den Blüten zu viel Energie rauben.
Die Blüten bilden sich auch schon.

Die Kaffee-Ernte hat begonnen

Auch wenn wir nicht vor Ort sind, schickt uns Verena oder auch Marie-Esther, die gute Fee der Finca, Fotos.
Schon im April hat Verena geschrieben, dass sie mit pflücken gestartet haben und langsam die Ernte beginnt.

Gestern dann die ersten, wunderbaren Fotos mit dem ersten vollen Secadero und mit vielen roten Kirschen, die auf das Pulpen warten.

In der Gruppe, bekannte Pflücker*innen die seit Jahren dabei sind.

Der erste Secadero ist voll
Jose und zwei Tanks mit reifen Kirschen.
Viele bekannte Gesichter.

Unkraut vernichten

Markus hat uns empfohlen, das Berufskraut zu entfernen, bevor es zu blühen beginnt. Entweder mit einem Pestizid oder von Hand.
Wir haben uns für «von Hand» entschieden.

Das Berufskraut ist in Nordamerika beheimatet und wurde bei uns als Gartenpflanze eingeführt.
Das Problem bei diesem Neophyten ist nicht das es giftig ist, es verbreitet sich viel schneller als einheimische Pflanzen und nimmt so den Platz weg für eine gesunde Biodiversität.
Da sie keine natürlichen Feinde haben und auch das Kühe und Schafe diese meiden ist die Gefahr da, dass nur noch dieses Kraut wächst.

Das Berufskraut muss mit der Wurzel entfernt werden, und vor dem Blühen. Falls es Absamen kann vermehrt es sich schneller. Auch das Mähen hilft nicht, da es sich so auch vermehren kann.
Wir haben uns letzte Woche die Zeit genommen und die Büschel mit einem Spaten ausgegraben. Nun müssen wir das sicher noch einige Male wiederholen.

Das Berufskraut wächst meistens nah beieinander
Nach dem entfernen…
Die Wurzel wachsen ca. ein Meter in den Boden. Doch reicht es schon den Ansatz herauszutrennen.
Ohne Spaten würde es schwieriger sein, da die Wurzeln sehr stark sind.